Wolfgang und ich hatten schon länger einen Trip ins Ausland geplant, doch immer wieder wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Diesmal allerdings sollte es klappen und wir planten einen einwöchigen Trip nach Nordfrankreich. Ich entschied mich für die neuen White Orange Boilies und die guten alten Red Hot Secret, die mir Markus dann frisch abrollte. Nachdem alles gepackt war und somit startklar war telefonierte ich am Abend vor der Abreise noch mit Wolle um nochmal alles abzuklären. Um 2 Uhr Nachts stieg ich in mein vollbepacktes Auto, total aufgeregt kam ich dann ca. 2 Stunden später bei meinem Angelkameraden an. Sein Tackle ins Auto geladen, noch schnell einen Kaffee getrunken und dann ging es ab. Nach 5 Stunden Autofahrt kamen wir am See an, das Wetter war genial. Unser einziges Problem war der unglaubliche Wind der direkt auf unser Ufer stand. Wir dachten schon wir müssten die erste Nacht im Auto verbringen, doch dann schafften wir es doch die „Hütte“ aufzustellen und begannen damit Spots mit der Markerrute zu suchen.
Nachdem die Ruten lagen kehrte erst einmal Ruhe ein und wir legten und auf unserer Liegen und ließen den Tag in Ruhe ausklingen. Die nächsten 2 Tage wären ziemlich ruhig bis auf einen Brassen konnte ich nichts zum „Mattenbesuch“ überreden. Ich möchte an dieser Stelle noch betonten das ich fast ausschließlich von meiner Fischerei wie auch deren Fangergebnisse berichte da mein Kumpel selbst darüber Berichten möchte.
Uns war klar geworden wenn wir hier nicht mehr oder weniger Blank nachhause fahren wollen dann müssen wir uns etwas einfallen lassen. Gesagt, getan also movten wir am 3ten Tag in einen anderen Seeabschnitt wo es uns möglich war verschiedene Teile des Gewässers zu befischen. Dazu zählten überhängende Bäume im Uferbereich, eine große Bucht und eine kleine Bucht. Dazu kam dann noch das Freiwasser wo wir einige interessante Plätze finden konnten. Nachdem wir in der Mittagshitze unser Tackle neu aufbauten, das Zelt eingerichtet hatten und unsere Spots gefunden waren legten wir die Rute mit nur ganz wenig Futter auf die auserwählten Plätze.
Fallenstellen war unser neuer Plan gewesen. Als die Rute „scharf“ gemacht waren wollten wir uns es gemütlich machen und leckeres französisches Baguette mit Camenbert und Salami essen. Leider mussten wir uns damit noch ein wenig gedulden. „PIIIIIIIEEEEEPPPPP“ nach nicht einmal 30 Minuten auf dem Platz lief meine rechte Rute ab und ich konnte bei geilem Wetter bis zu den Knien im Wasser stehend einen wunderschönen Spiegler abschöpfen.
Hierzu diente mir als Futter halbierte und zerbrochene „red hot secret“ …
… und als Hakenköder ein mit „pure liver protein“ gesoakter „blood&liver“ Pop Up.
Das geht ja super los dachte ich mir und warf die Rute erneut an die Kante die von 2,6m auf 1,8 anstieg. Danach musste ich aber endlich etwas Essen und die Ruten lagen still bis zum nächsten Morgen.
Am nächsten Morgen konnte Wolle einen super Spiegler landen. Nachdem wir den Fisch versorgt hatten setzen wir uns und tranken gemütlich Kaffee. Wir redeten gerade wie gut es gewesen sei das wir gegen unser inneres gesiegt hatten und unseren alten gefütterten Platz verlassen haben und hierher umgezogen sind. Da meldete sich meine Funke erneut mit einem Dauerton, wieder die Rute an der Kante. Ich war so erschrocken das ich ohne die Watstiefel anzuziehen einfach mit Socken zur Rute rannte bis zu den Knien im Wasser stand und den Fisch nach hartem Drill mit wilden Fluchten erfolgreich keschern konnte Als wir den Fisch wogen blieb die Waage bei 15,5 kg praller Schuppi-Power stehen. Der Fisch war unglaublich Kampstark das sah man auch an seinen riesen „Paddeln“.
Alle Fische bis dahin waren in einem super Zustand frei von Verletzungen.
Unseren Plan behielten wir bei und fütterten nur ganz wenig und Fischen meist mit Pop Ups oder kleinen „Snowmans“.
Das Futter setze sich meist zusammen aus 1-2 Hände voll Partikelmix (Mais, Weizen und Hanf), zwei Händevoll „red hot secret“ oder „orange white“ halbiert und zerkleinert. Ab und an noch ein Schuss Liquid oder Hanföl mit rein dass wars. Am darauf folgenden Tag habe ich leider einen Fisch wegen Schnurbruchs verloren. Sonst war es ruhig. Eine meiner 3 Rute warf ich nur ca. 5 Meter vom Ufer an eine kleine Harten stelle. Diese Rute brachte mir dann in der dritten Nacht am neuen Platz einen Fullrun.
Der Drill dauerte ewig immer wieder nahm der Fisch Schnur von der Rolle. Leider war es nicht mein Zielfisch jedoch ein geiler Drill und mein neuer Waller-Pb mit 1,30 Meter.
Das sollte dann auch erstmal der letze Fisch sein bis zum letzten Tag. Laut Wetterbericht sollte es in der Nacht auf unseren Abreisetag zu Regen beginnen. Wir erhofften uns durch den Wetterumschwung eventuell noch den ein oder anderen Biss. Es sollte auch so kommen das es mitten in der Nacht zu schütten begann. Ich kuschelte mich in den Schlafsack und dachte mir hoffentlich rentiert es sich dass wir das Zelt nun nach einer traumhaften Woche im nassen abbauen müssen. Und ob es sich rentieren sollte, um etwa 06:45 wurde ich vom Delkim geweckt. Es war wieder die Ufer Rute die um Hilfe schrie. Nach einem knackigen Drill könnten wir im Nieselregen einen wunderschönen hellen Schuppi landen.
Als wir nach erfolgreichem Fotografieren und zurücksetzen wieder im Zelt saßen und uns gerade die Bilder ansahen „hupte“ plötzlich die Rute draußen an der Kante. Also wieder raus an die Rute, im selben Moment als ich die Rute aufnahm lief die linke Rute auch noch ab. „Doppelrun“ rief ich zu Wolle und er kam sofort zur Hilfe und drillte den anderen Fisch. Die Rute die 4 Tage lang keine Aktion brachte lief dann am letzen Morgen auch noch ab. Nachdem wir beide Fische gekeschert hatten und in die Retention Slings verfrachteten mussten wir uns erst mal setzen.
Wir fotografierten beide Fische einzeln und danach durften beide mit uns auf Doppelfoto.
Das war ein krönender Abschluss einer tollen Woche mit super Wetter, leckerem Essen und wunderbaren und kampfstarken Fischen. Da konnten wir dann über das Packen im Regen nur noch Grinsen.
In diesem Sinne
Power-Fishing weils fängt
Manuel Kindl